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Fußball-A-Ligisten in der Winterpause: SG Scherfede-Rimbeck/Wrexen will nach schwacher Hinrunde im zweiten Saisonteil die Wende und damit den Klassenerhalt schaffen. „Die ersten Spiele werden entscheidend sein“, sagt Trainer Karl Schröder.

 Karl Schrder neu

„Auch wenn uns alle aufgegeben haben, wir glauben noch an uns“, sagt Trainer Karl Schröder. Foto: G. Sarrazin 

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Scherfede-Rimbeck/Wrexens Musab Wakaa (links) will sich im Zweikampf behaupten. Die SG möchte sich wieder besser präsentieren. Foto: Jan-Hendrik Schrick 

Scherfede/Rimbeck/Wrexen Das Jahr 2022 glich beim Fußball-A-Ligisten SG Scherfede-Rimbeck/Wrexen einer Fahrt im Freefall-Tower im Freizeitpark. Erst der steile Anstieg mit der Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur Bezirksliga als Höhepunkt, dann der nahezu freie Fall bis ans Tabellenende des Kreisliga-Oberhauses. Wie es dazu kam und wie man dennoch weiter um den Klassenerhalt kämpfen will, das erklärt SG-Coach Karl Schröder. 

„Die derzeitige Platzierung ist ganz sicher nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, stellt der Scherfeder gleich zu Beginn fest und fügt an: „Klar, wir haben in der vergangenen Saison über unseren Verhältnissen gespielt. Allerdings sind wir in der aktuellen Serie auch deutlich unter unseren Möglichkeiten geblieben.“ Hinter den Fusionierten liegt eine Hinrunde zum Vergessen. Die wenigsten erzielten Treffer (14), die meisten kassierten Tore (49) und nur magere vier Pünktchen aus 14 Begegnungen sind eine enttäuschende Bilanz. „Die Zahlen und die Tabelle lügen nicht. Der bisherige Saisonverlauf ist absolut enttäuschend. Alles, was in der Serie 2021/2022 gut lief, lief in der Hinrunde der jetzigen Saison nicht mehr. Auch wenn uns alle aufgegeben haben, wir glauben noch an uns“, gibt sich Schröder weiter kämpferisch und optimistisch. 

Wie er den Klassenerhalt noch schaffen will? „Mit einer guten Vorbereitung wollen wir das Unmögliche noch möglich machen und den Abstiegsrang verlassen. Die ersten Spiele werden entscheidend sein. Da müssen wir voll da sein“, hat der 58-Jährige das Auftaktprogramm bereits im Visier. 

In der Tat hat die SG mit dem Nachholspiel gegen Albaxen und den Begegnungen mit Bühne/Körbecke sowie Stahle zum Rückrundenstart drei Gegner vor der Brust, die allesamt in der unteren Tabellenhälfte stehen. Wenn nicht dann punkten, wann dann? „Das sind Gegner, gegen die man gewinnen kann. Gelingt uns das und wir können eine kleine Serie starten, dann sind die sechs Punkte auf Brakel auch schnell aufgeholt“, hofft Schröder auf ein Erfolgserlebnis als Initialzündung. Der Rückstand zum rettenden Ufer sei nicht die Welt. 

Wenn jedoch noch ein Team aus dem Sportkreis Höxter aus der Bezirksliga absteigen sollte und es neben Warburg/Calenberg mehr als einen Absteiger aus der A-Liga gebe, dann werde es eng für seine Elf. Positiv stimmt den SG-Coach die Stimmung rund um sein Team: „Unsere Truppe ist intakt und lebt. Die Stimmung ist weiterhin positiv. Wir brennen auf Wiedergutmachung.“ 

Als Hauptgrund für die bisherige Misere hat Karl Schröder die Personalsituation ausgemacht. „Mit Leon Härtlein, Manuel Götte und Sergej Rech sind uns gleich drei Spieler mit Kreuzbandrissen dauerhaft ausgefallen. Und das sind nicht einfach irgendwelche Jungs, sondern wirklich tragende Säulen in unserer Truppe. Hinzu kam, dass unser ohnehin schon recht kleiner Kader immer wieder von weiteren Verletzungen gebeutelt wurde. Kamen zwei Spieler zurück, verletzten sich die nächsten beiden. So sind die Jungs, die letztes Jahr noch richtig gut drauf waren, in ein kleines Loch gefallen und konnten kaum noch ihre Leistung abrufen.“ 

Arbeiten will der Trainer der Fusionierten besonders an der Defensive: „Wir haben den Gegnern viel zu viele Tore leichtfertig geschenkt. Als Mannschaft müssen wir wieder dahin kommen, kompakter und sicherer zu stehen. Dafür muss jeder alles geben und gegen den Ball arbeiten.“ 

Nicht helfen können beim Verhindern vom Gegentreffen wird in der Rückrunde Keeper Jannik Budde. Ihm ist im vorletzten Spiel der Hinrunde gegen den FC Blau-Weiß Weser die Kniescheibe herausgesprungen und er wird vorerst nicht zwischen die Pfosten zurückkehren können. 

Das große Ziel für die restliche Spielzeit ist bei der SG schnell definiert: „Wir wollen uns besser präsentieren, an unsere Leistungen der vergangenen Saison anknüpfen und den Klassenerhalt noch schaffen“, so Karl Schröder. 

Trainer-Stichworte 

Spieler der Hinrunde: Ich fand Lukas Platt vom TSC Steinheim gegen uns richtig gut. Der ist leider oft verletzt, aber was der Junge auf dem Platz herunterspult, das ist schon echt stark. 

Trainer der Hinrunde: Stefan Wiegard von der SG Spvg Egge hat aus dem Abstiegskandidaten Neuenheerse-Herbram und dem Aufsteiger Willebadessen eine starke Truppe geformt, die sich die gute Platzierung absolut verdient hat. 

Die positive Überraschung der Hinrunde: Auch hier die SG Spvg Egge, die mit erfrischendem Fußball überzeugt. Das Team hatte in der Konstellation und mit der Spielweise sicher kaum jemand so auf dem Zettel. 

Die negative Überraschung der Hinrunde: Das sind mit Abstand wir selbst. 

Meistertipp: Ich rechne mit dem FC Blau-Weiß Weser. Das Team ist sehr kompakt, auf allen Positionen gut besetzt und eingespielt. Die junge Truppe ist schon gut und wird jedes Jahr erfahrener sowie besser. Weser hält in dieser Saison keiner auf. 

Absteiger: Ich gönne keinem Team den Abstieg. Am Ende wird es leider mindestens eine Truppe treffen. Ich hoffe einfach, dass wir es nicht sind.

 

Quelle: Westfalen Blatt