Scherfede „Unser Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt.“ Das betont Karl Schröder. „Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel Erfahrung verloren und füllen das mit jungen, talentierten Eigengewächsen auf. Das braucht natürlich Zeit“, erklärt der Trainer des Fußball-A-Ligisten SG Scherfede/Rimbeck/Wrexen.
Die Corona-Pandemie hat den vor drei Jahren eingeleiteten Umbruch bei den Rot-Weißen zusätzlich verzögert. „Man konnte nicht, wie geplant, gemeinsam trainieren und Spielpraxis im Seniorenbereich sammeln“, erklärt der frühere Bezirksliga-Fußballer. Zudem geht er mit Blick auf das Ziel Klassenerhalt davon aus, dass es aus dem Sportkreis Höxter Absteiger aus der Fußball-Bezirksliga geben wird, „Obwohl ich den heimischen Teams beide Daumen drücke“, betont der 56-Jährige Familienvater. Im schlechtesten Fall könnte es fünf Absteiger aus der A-Liga geben. Das wäre (wie berichtet) bei zwei oder mehr heimischen Bezirksligaabsteigern und gleichzeitigem Nicht-Aufstieg des A-Liga-Vizes der Fall.
Die SG Scherfede/Rimbeck/Wrexen startet in der A-Liga-Gruppe 1 am 29. August mit einem Nachbarduell in Bonenburg. Mit dem TuS Bad Driburg kommt am zweiten Spieltag ein Aufstiegskandidat nach Wrexen. „Für mich ist Driburg der Topfavorit“, sagt Karl Schröder, der auch TIG Brakel auf der Rechnung hat. „Driburg und TIG waren die spielstärksten und kompaktesten Mannschaften, gegen die wir in der kurzen vorigen Saison gespielt haben“, fügt er hinzu.
Seine Mannschaft möchte mit einer neu formierten Offensive sowie einem bewährten Mittelfeld- und Abwehrverbund zum Erfolg kommen. Neben Manuel Götte und Kai Schröder sollen Dominik Flottau, Musab Wakaa und Marvin Schäfer für Torgefahr sorgen. „Den spielstarken Domink Flottau habe ich weiter nach vorne beordert“, gibt Scherfede/Rimbeck/Wrexens Trainer einen Einblick in seine Planungen. „Mit Julian Kohlmeyer und Jannik Budde sind wir auf der Torhüterposition gut besetzt“ hebt er hervor.
Die Ausgeglichenheit der Akteure und der Zusammenhalt neben und auf dem Platz sind Stärken der Mannschaft. „Ein Vorteil ist, dass wir sehr viele junge Eigengewächse haben. Das bietet uns eine gute Perspektive für die Zukunft“, stellt Karl Schröder heraus, der in 13 Jahren als Jugendtrainer viel Aufbauarbeit geleistet hat. Einige seiner Schützlinge trainiert der HSV-Fan seit dem Bambini-Alter. Probleme in der Spielordnung treten nach seinen Worten auf, wenn die erfahrenen Spieler wie Michael Wetekam, Eugen Deibert, Dirk Frackowiak, Jan Fischer oder Kevin von Thenen ausfallen.
Beruflich und familiär bedingt stehen die Routiniers Sergei Rech, Jan-Philipp Wetekam (beide 31) und Andre Uthoff (32) nur selten zur Verfügung. Karl Schröder erwartet, dass Jan Rech, David Klein und Robert Wendt nun mehr Verantwortung auf dem Platz übernehmen. „Mit den Nachwuchsspielern Falk Hoppe, Aaron Bräuning und Malte Schauf wollen wir die Lücken schließen“, führt er aus. Finn Hoppe und Nicolas Schulz-Finke, die jetzt aus der A-Jugend gekommen sind, sollen an die Mannschaft herangeführt werden.
Urlaubs- und krankheitsbedingt ist die Vorbereitung auch bei der Spielgemeinschaft nicht wunschgemäß verlaufen. „Es gab Höhen und Tiefen, aber wir haben ja noch etwas Zeit“, bleibt Schröder gelassen. „Corona habe größtenteils den Kopf und die Stimmung belastet“, formuliert er auf Anfrage. Der erfahrene Trainer hofft, dass in allen Vereinen sehr viele Spieler geimpft sind und die Saison ohne Unterbrechung absolviert werden kann.
Nicht mehr dabei ist der Rimbecker Daniel Steinmetz. Der talentierte Innenverteidiger musste die Fußballschuhe verletzungsbedingt an den viel zitierten Nagel hängen.
Nach dem Ausscheiden im Pokal mit der 1:2-Niederlage im Zweitrundenspiel gegen Gehrden/Altenheerse konzentrieren sich die Rot-Weißen auf die Saison. Die Standortbestimmung gegen den Liga-Konkurrenten hat gezeigt, woran man noch arbeiten muss. Karl Schröder blickt bereits wieder voraus: „Der Klassenerhalt ist das Ziel.“
Quelle: Westfalen Blatt